Der Eintritt des Kindes in die Tagesbetreuung ist geprägt von Neugier, positiver Aufregung, aber auch von Unsicherheiten. In dieser Zeit brauchen Kinder ihre Bindungspersonen zur Begleitung, um vor Überforderung geschützt zu sein. Die Bindungsperson ist die sichere Basis, von der aus das Kind in seinem Tempo die neue Umgebung erkunden, sich bei Bedarf Sicherheit holen und allmählich in die Beziehung zur Bezugserzieherin hineinwachsen kann.
Deshalb sollten Mutter oder Vater ein paar Tage Zeit einplanen, bis das Kind zur eingewöhnenden Erzieherin eine bindungsähnliche Beziehung aufgebaut hat und diese dann als sichere Basis akzeptiert.
Den Zeitraum und das Eingewöhnungsverfahren passen wir mit Ihnen individuell und gemeinsam den Bedürfnissen Ihres Kindes an.
Austausch über das Kind und den Eingewöhnungsverlauf mit den Eltern.
Mutter oder Vater kommen mit dem Kind in die Einrichtung, beide bleiben ca. 2 Stunden im Gruppenraum. In den ersten 2-3 Tagen erfolgt meist kein Trennungsversuch. Wichtigste Aufgabe der Eltern ist es, ein „sicherer Hafen“ für das Kind zu sein. Je nach Bereitschaft des Kindes verabschiedet sich das Elternteil von ihm, verlässt den Raum und bleibt in der Nähe (meist im Flur oder in der Elternwarteecke mit anderen Eltern.
Wenn ein Kind weint und nach der Bezugsperson verlangt, ist das eine natürliche Reaktion auf die Trennung, mit der das Kind versucht, die Bindungsperson wieder herbei zu holen. Wenn das Kind sich in der Beziehung zur Bezugserzieherin schon vertraut und sicher fühlt, wird es sich beruhigen lassen und sich gemeinsam oder alleine Beschäftigungen zuwenden.
Die Zeiträume ohne Mutter/Vater in der Gruppe können verlängert werden. Mutter/Vater bleiben jedoch noch in der Einrichtung. Im nächsten Schritt verlassen die Eltern die Einrichtung, bleiben aber telefonisch erreichbar.
Täglich, schrittweise, nimmt die Elternanwesenheit ab. Die Anwesenheit des Kindes in der Einrichtung wird gesteigert.
Wichtig sind feste und für das Kind nachvollziehbare Abschiedsrituale, wie z. B. "Winken am Fenster", Kuscheltiere oder andere Übergangsobjekte, die ihm Sicherheit geben, sowie die telefonische Erreichbarkeit der Eltern.
Mutter/Vater hält sich nicht mehr in der Einrichtung auf, ist jedoch jederzeit telefonisch erreichbar.
Die begleitete Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind sich in der Beziehung zur Bezugserzieherin so vertraut und sicher fühlt, dass es auf andere Kinder zugeht, sich selbst Beschäftigungen sucht, Materialien und Raum erkundet. Das Kind ist sichtbar entspannt, es lacht und zeigt Freude.
Im Anschluss erfolgt ein Elterngespräch bei dem man sich austauscht, wie das Kind den Übergang bewältigt hat.